Mittwoch, 12. Dezember 2012

In der Weihnachtsbäckerei...

... da passiert so Allerlei.. und wer jetzt nicht weiß, dass die nächste Textzeile "wenn der Bäckerschlumpf an die Arbeit geht" heißt -  der legt sich mit meiner Schwester an :-)))

Sie hat es mir ein wenig übel genommen, dass ich heuer einfach ohne sie mit der Keksbäckerei angefangen habe, aaaber liebes Schwesterherz, ich weiß ja wo es geendet hätte wenn ich die Sache wieder mit dir angegangen wäre: Nebenbei bisschen Eierlikör, viel zu viel Punsch, die Hälfte der Zutaten vergessen, die zweite Hälfte versehentlich auf den Boden befördert, Kernöl am weißen Boden, ein Mitgenießer der sich angesichts des Chaos in der Küche nicht mal mehr die Türe öffnen traut. Sorry, aber das konnte ich ihm einfach nicht noch einmal antun :-)

Als Entschädigung habe ich natürlich eine Ladung Kekse bei ihr vorbei gebracht, und wer weiß, vielleicht schaffen wir es nächstes Jahr wieder?

Ansonsten läuft bei mir jedes Jahr alles gleich: Schon ab Anfang Oktober sammle ich Rezepte, und voller Elan nehme ich mir vor, heuer mindestens 100 verschiedene Kekssorten backen zu wollen. Nicht weil ich das so toll fände, nein, ich kann mich einfach nicht entscheiden welche Kekse denn in unserer Dose landen sollen.
Spätestens Mitte Novemeber wird mir langsam aber sicher klar, dass sich das alles nicht so ausgehen wird wie ich es geplant hatte. Die ersten 50 Keksrezepte werden vorn der Liste gestrichen.
Ende November riskiere ich erneut einen Blick auf die Liste, und stelle fest, dass mindestens 20 Rezepte so ausgefallene Zutaten beinhalten, dass mein Budget schon alleine für den Einkauf dieser Zutaten wie ein Luftballon zerplatzt. Also- gestrichen!
In der ersten Dezemberwoche beginnt dann immer das große Backen bei mir. Letzter Blick auf die Liste: Wer soll die Kekse bloß essen, die schon so exotisch klingen, dass der Mitgenießer sie höchstens mal von der Seite anschaut??? Wieder 20 Rezepte- gestrichen!
Einkauf erste Dezemberwoche: die Hälfte der Zutaten habe ich leider vergessen beim Einkaufen... 5 Rezepte gestrichen!
Bleiben 5 Rezepte übrig (die sich gaaanz überraschenderweise dann doch immer sehr ähneln), auf die ich mich dann wirklich voller Vorfreude stürze.
Von diesen 5 Rezepten wurden 3 schon in leckere Kekse verwandelt. Die letzten 2 geplanten Rezepte... ääähm.... naja, mal schauen was sich noch ausgeht bis Weihnachten!

Folgende 3 Keksrezepte wurden heuer getestet und für lecker befunden:

Honiglebkuchen mit Marzipanfüllung, gefüllte Lebkuchenschnitten - beide Rezepte stammen aus der Zeitschrift Kochen und Küche Nr. 12 2012 (kann ich euch nur wärmstens empfehlen, auch die gesamte Zeitschrift!), nur die Zutaten habe ich in den Mengen ein wenig verändert,
sowie Kokosbusserl (nicht am Bild)



Rechnet für die Lebkuchen genügend Zeit ein zum Rasten (1-2 Tage)

Honiglebkuchen gefüllt mit Marzipan und Marille:

Zutaten:
350 g Roggenmehl
200 g Honig
80 g feiner Rohrzucker
2 Eier
1 gehäufter TL Lebkuchengewürz
1 EL Butterschmalz
1/2 TL Natron
verquirltes Ei zum Bestreichen

120 g Marzipan
2 EL Marillenmarmelade

200 g Kuvertüre
5 getrocknete Marillen

Zubereitung:

Alle Teigzutaten zu einem Teig verkneten (dieser ist sehr sehr weich) und in Frischhaltefolie eingepackt 1-2 Tage im Kühlschrank rasten lassen.

Am Tag der Zubereitung den Backofen auf 180°C vorheizen, 2 Backbleche mit Backpapier belegen.

Den Teig mit ausreichend Mehl bestäubt ca. 5 mm dick ausrollen, das klappt am Besten wenn der Teig frisch aus dem Kühlschrank kommt!
Dann mit Keksausstechern die einzelnen Kekse ausstechen, jeweils eine gerade Anzahl von jeder Form (weil sie ja nachher zusammengesetzt werden), und in ausreichendem Abstand auf das Backblech legen.

Mit dem veraquirlten Ei bestreichen, im Ofen ca. 7 Minuten backen, danach komplett auskühlen lassen.

Das Marzipan mit der Marmelade (evtl. etwas erwärmen) glatt rühren, jeweils 1 Keks an der Unterseite damit bestreichen, ein zweites Keks mit der Unterseite daran fest drücken. Kekse in einer luftdichten Dose einige Stunden kühl stehen lassen, damit die Füllung fest wird.

Als letztes noch die getrockneten Marillen in feine Streifen schneiden.
Die Kuvertüre schmelzen, das gelingt am Besten, wenn ihr sie zuerst mit einem Messer fein hackt, und dann im Wasserbad vorsichtig schmelzt. Wichtig ist, dass dieses Wasserbad nicht zu heiß ist! Vor kurzem las ich den Tipp, dass man einfach heißes Wasser aus der Leitung nimmt, ohne es zusätzlich auf dem Ofen zu erhitzen. Und siehe da, es hat wundervoll geklappt und die Kuvertüre lief nicht Gefahr, zu heiß zu werden.

Die Kekse nach Wunsch durch die Kuvertüre ziehen, mit Marillenstreifen bestreuen und komplett trocknen lassen.
Danach in einer luftdichten Dose aufbewahren.




Gefüllte Lebkuchenschnitten:

Zutaten:

Teig:
250 g Roggenmehl
1/2 TL Natron
160 g flüssiger Bienenhonig
1 Ei
50 g Butter
1/2 TL Lebkuchengewürz

Füllung:
50 g flüssiger Bienenhonig
1 Ei
60 g gemahlene Nüsse
50 g Aranzini- und Zitronatwürfel (bitte hier besonders auf Bioqualität achten!)

Topping:
verquirltes Ei zum Bestreichen
100 g gehackte Nüsse
50 g Staubzucker
1 EL Zitronensaft

Zubereitung:

Aus den Zutaten für den Teig eine glatte Teigmasse formen. Diese halbiert und in Frischhaltefolie verpackt im Kühlschrank für 1-2 Tage rasten lassen.

Am Backtag den Ofen auf 180°C vorheizen, ein Backblech mit Backpapier belegen.

Die beiden Teigkugeln ca. 7 mm dick ausrollen.

Die Zutaten für die Füllung miteinander verrühren. Eine der beiden Teighälften auf das Backpapier legen, mit der Füllung bestreichen und die zweite Teighälfte auflegen. Die Oberfläche mit dem Ei bestreichen, mit den gehackten Nüssen bestreuen, im Ofen ca. 20 Minuten backen.

In der Zwischenzeit Staubzucker und Zitronensaft zu einer glatten Glasur verrühren, sobald der Lebkuchen fertig gebacken ist mit der Glasur bestreichen.

Gefüllten Lebkuchen komplett auskühlen lassen, evtl dunkle Ränder weg schneiden und anschließend in Würfel von ca. 3x3 cm schneiden. Luftdicht verpackt lagern.



(Kakao-)Kokosbusserl:

Zutaten für ca. 35 Stk.:

160 g Kokosflocken
2 Eiklar
ein Schuss Zitronensaft
100 g Kristallzucker
15 g flüssiger Honig
optional 1 Tropfen ätherischen Kakaoextrakt (gibts zB. von Primavera, nicht mehr als 1 Tropfen verwenden!)

Zubereitung:

Wer mag aromatisiert schon am Vortag die Kokosraspel: Dazu den einen Tropfen Kakaoextrakt in einer dicht schließenden Dose verteilen, die Kokosraspel hinzufügen und ca. 1 Tag lang das Aroma annehmen lassen.
Ein Backblech mit Backpapier belegen.
Das Eiklar mit dem Zitronensaft langsam schlagen, dabei nach und nach Zucker und Honig einrieseln lassen. Gemeinsam zu relativ festem Schaum verschlagen, als Letztes die Kokosraspel unterheben.
Mit einem Teelöffel kleine Berge von der Masse auf das Backpapier setzen, für ca. 45 Minuten antrocknen lassen.

Den Backofen (Umluft!!) auf 175°C vorheizen.

Die Kokosbusserl für ca. 10 Minuten im heißen Backofen fertig backen bis die Oberfläche ganz leicht bräunt.
Aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen, danach luftdicht verpackt aufbewahren.

Weil Genuss so einfach sein kann!




3 Kommentare:

  1. Welch Glück, dass diese Rezepte bestanden haben. Wurden von mir verkostet und als himmlisch befunden!
    Liebe adventliche Grüße!

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  2. Mir gehts auch so - viel zu viele Keksrezepte vor Weihnachten ... Aber heuer habe ich es mir "leicht" gemacht - es kamen nur "Klassiker" aus dem Ofen. 7 Sorten sind es heuer geworden. Meine Mama, die Wahnsinnige, macht jedes Jahr so um die 20 (!!) Sorten (dabei jammert sie beständig über die viele Arbeit, aber sie macht es immer, immer wieder ;-)).

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  3. @Wienfan- vielleicht gesellt sich noch eine Ladung zu dir vor Weihnachten???

    @Mädel vom Land- das ist sehr beruhigend zu wissen, dass es allen Hobbybäckern ähnlich geht.
    Wobei, mit 7 Sorten bist du ja schon ausgezeichnet dabei heuer, von den 20 von deiner Mama fang ich gar nicht erst an hihi
    Psychologisch wäre diese Rezepthorterei ja sehr interessant finde ich, glaubst du das ist eine Form von Größenwahn :-)???

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